Cystinurie-Forschung beim Irish Terrier anhand einer Zeitleiste
Teil 2
Übersicht über die Cystinurie Forschung beim Irish Terrier anhand einer Zeitleiste
Teil 2
Übersicht über die Cystinurie Forschung beim Irish Terrier anhand einer Zeitleiste
Hunde mit einer Cystinurie vom Typ I und II zeigen bereits ab dem Welpenalter dauerhafte stark erhöhte Cystinkonzentrationen im Urin und haben geschlechtsunabhängig lebenslang ein hohes Risiko für die Entwicklung von Cystinsteinen (Giger et al 2015).
Die ausführliche Zeitleiste über die bisherigen Forschungen über die Cystinurie bei Hunden, speziell hier bei Irish Terriern, verdanken wir Herrn Dr. Merschbrock.
Herr Dr. Merschbrock beschäftigt sich seit einiger Zeit intensiv mit unserm Problem der Cystinurie beim Irish Terrier.
Neben Vorträgen in der Züchterschaft bei verschiedenen Anlässen, hat Herr Dr. Merschbrock nun seine Erfahrungen, auch mit dem Medikament Yposane, zum Anlass genommen. Eine wissenschaftliche Arbeit zu erstellen.
In Zusammenarbeit mit der Virbac Tierarzneimittel GmbH, hier Frau Martina Reher, wurde die wissenschaftliche Veröffentlichung als Sonderdruck und in der Zeitschrift Kleintiermedizin Jahrgang: 24; Ausgabe 5 im Oktober 2021″ herausgegeben.
Herr Dr. Merschbrock hat mir sein Einverständnis zum Zitieren einzelner Passagen in Abstimmung mit Virbac erteilt.
Susann Gielians
Johann Sebastian Bach Str. 3
49584 Fürstenau bei Osnabrück
Tel: 0151 – 28 33 18 44
E-Mail: irish@gielians.de
1947
Yeh et al;
Ursächlich für eine Cystinurie ist eine Störung im Transepithelialen Transport von(COLA); Cystin, Ornithin, Lysin und Arginin
Dent und Rose
Ursache dieser Transportstörung ist eine Mutation des renalen AminotrasportersrBAT/b0,+AT in den Genen SLC3A1 und SLC7A9
1951
1955
Harriset et al
Diese entsteht entweder durch eine Mutation des renalen Aminosäurentrans porter rBAT/b0,+AT in den Genen SLC3A1 und SLC7A9
Treacher et al
Klinisch fallen Strangurie, Hämaturie, Harnwegsobstruktionen und Nierenversagen auf; Ursächlich Bildung von Harnkristallen und Urolithen im Harntrakt
1966
1972
Hesse et al
Cystinuire tritt auch bei Menschen auf
Dahlberg et al
Aufgrund der geringen Löslichkeit von Cystin im Urin kommt es zur Präziptitation und Steinbildung
1977
1990
Hesse und Brühl
Harnsteine haben bei Hunden in Deutschland eine Inzidenz von 0,5 bis 1%
Wallerström et al
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
1990
1992
Case et al
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Calonge et al
Obwohl diese Resorptionsstörung mehrere Aminosäuren betrifft, führt ausschließlich die Anreicherung von Cystin zu klinischen Symptomen
1994
1994
Bart et al
Zahlreiche Untersuchun gen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Casal et al
…. Durch diesen Defekt ist die Rückresorption von Cystin aus dem Primärharn weitgehend aufgehoben sowie die der dibasischen Aminosäuren Ornithin, Lysin, und Arginin gestört
1995
1995
Segal und Thier et al
Aufgrund der geringen Löslichkeit von Cystin im Urin kommt es zur Präziptitation und Steinbildung Meilenstein Inhalt hierhinein
Hesse et al
eine Prävalenz von 0,1 bis 2%
1997
1999
Osborn et al
in Nordamerika zwischen 0,3 und 2%
Henthorn et al
Die Kastration reduzierte bei Mastiffs und verwandten Rassen, Scottish Deerhound und Irish Terriern mit Typ III-Cystinurie die Ausscheidung von Cystin und dibasischen Aminosäuren auf Werte, die mit denen von Hündinnen vergleichbar waren
2000
2001
Low et al
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Hoppe und Denneberg
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
2001
2001
Hoppe und Denneberg
Bei einigen Hunden reduziert sich die Cystinausscheidung im Alter (Hoppe und Denneberg 2001, Osborne et al 1999b, Wallerström et al 1992).
Hoppe und Denneberg
Klinisch fallen Strangurie, Hämaturie, Harn- wegsobstruktionen und Nierenversagen auf
2001
2008
Hesse und Neiger
Harnsteine haben bei Hunden in Deutschland eine Inzidenz von 0,5 bis 1%
Hesse und Neiger
Harnsteine haben bei Hunden in Deutschland eine Inzidenz von 0,5 bis 1%
2008
2008
Hesse und Neiger
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Hesse und Neiger
Der Anteil an Cystinsteinen an der Gesamtsteinzahl liegt in Europa zwischen 3,0 und 13,5%
2008
2009
Housten an Moore
Die Cystinurie ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die bei Hunden und Katzen auftritt
Moore und Houston
in Nordamerika zwischen 0,3 und 2%
2009
2009
Osborne et al
in Nordamerika zwischen 0,3 und 2%
Lowetal et al
in Nordamerika zwischen 0,3 und 2%
2010
2010
Del Angel-Caraza et al
in Südamerika bei etwa 1%
Rogers et al
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
2011
2011
Knoll et al
Cystinurie tritt bei Menschen auf
Hesse 2012a, 2012 b
Die Cystinurie ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die bei Hunden und Katzen auftritt
2012
2012
Hesse et al
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Inzidenz deutlich reduziert
Roe et al
Die Cystinurie ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die bei Hunden und Katzen auftritt
2012
2012
Roe et al
Der Anteil an Cystinsteinen an der Gesamtsteinzahl liegt in Europa zwischen 3,0 und 13,5%
Hesse et al
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
2012
2012
Roe et al
Zahlreiche Untersuchungen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Henthorn et al
ebenfalls :Diese entsteht entweder durch eine Mutation des renalen Aminosäurentransporter rBAT/b0,+AT in den Genen SLC3A1 und SLC7A9Meilenstein Ie
2013
2013
Henthorn et al
Bei der Cystinurie werden analog des zugrunde liegenden Erbgangs verschiedene Typen klassifiziert
Brons at al
Diese entsteht entweder durch eine Mutation des renalen Aminosäurentrans- porter rBAT/b0,+AT in den Genen SLC3A1 und SLC7A9. Oder durch eine oder durch eine andere, noch unbekannte androgenabhängigen Genese
2013
2013
Lulich et al
Der Anteil an Cystinsteinen an der Gesamtsteinzahl liegt in Europa zwischen 3,0 und 13,5%
Giger et al
Die Kastration reduzierte bei Mastiffs und verwandten Rassen, Scottish Deerhound und Irish Terriern mit Typ III-Cystinurie die Ausscheidung von Cystin und dibasischen Aminosäuren auf Werte, die mit denen von Hündinnen vergleichbar waren
2013
2013
Lulich et al
Zahlreiche Untersuchun gen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Brons et al
Bei der Cystinurie werden analog des zugrunde liegenden Erbgangs verschiedene Typen klassifiziert
2013
2013
Lulich et al
in Nordamerika zwischen 0,3 und 2%
Brons et al
Bei den betroffenen Rassen ist deshalb die Kastration empfohlen, um die Bildung von Cystinsteinen zu reduzieren, die Tiere aus der Zucht auszuschließen und so die Inzidenz für diese Erkrankung zu reduzieren
2013
2014
Giger et al
Die betroffenen Tiere zeigen eine variablere und meist geringere Cystinausscheidung als Hunde mit einer Cystinurie vom Typ I oder II, entwickeln nicht immer Calculi und haben eine geringere Rezidivrate.
Die Kastration reduzierte bei Mastiffs und verwandten Rassen, Scottish Deerhound und Irish Terriern mit Typ III-Cystinurie die Ausscheidung von Cystin und dibasischen Aminosäuren auf Werte, die mit denen von Hündinnen vergleichbar waren
Diese Studienergebnisse lassen vermuten, dass Testosteron einen modulierenden Effekt auf die renale tubuläre Aminosäureresorption hat
Giger et al
Bei den betroffenen Rassen ist deshalb die Kastration empfohlen, um die Bildung von Cystinsteinen zu reduzieren, die Tiere aus der Zucht auszuschließen und so die Inzidenz für diese Erkrankung zu reduzieren
2014
2015
Bende et al
Zahlreiche Untersuchun gen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Giger et al
Mittlerweile konnte diese Erkrankung bei mehr als 70 Hunderassen nachgewiesen werden
2015
2015
Giger et al
Typ III: Für diese leichtere und spät auffällige Form sind bislang keine Genmutationen bekannt. Da nur Rüden betroffen sind, wird ein modifizierender Androgeneffekt vermutet. Betroffen sind dabei mehr als 70 Rassen, z.B. Mastiff, englische und französische Bulldogge, Basset, Irish Terrier, Scottish Deerhound. Hunde mit einer Cystinurie vom Typ I und II zeigen bereits ab dem Welpenalter dauer hafte stark erhöhte Cystinkonzentrationen im Urin und haben geschlechtsunabhängig lebenslang ein hohes Risiko für die Entwick- lung von Cystinsteinen
Giger et al
Die Cystinurie vom Typ III tritt ausschließlich bei unkastrierten Rüden auf. Die Kastration reduzierte bei Mastiffs und verwandten Rassen, Scottish Deerhound und Irish Terriern mit Typ III-Cystinurie die Ausscheidung von Cystin und dibasischen Aminosäuren auf Werte, die mit denen von Hündinnen vergleichbar waren
2015
2015
Gigeret al
Obwohl diese Resorptionsstörung mehrere Aminosäuren betrifft, führt ausschließlich die Anreicherung von Cystin zu klinischen Symptomen
Giger et al
Bei der Cystinurie werden analog des zugrunde liegenden Erbgangs verschie dene Typen klassifiziert.Typ I beschreibt eine autosomal rezessive Vererbung, Typ II eine autosomal dominante Vererbung und Typ III eine geschlechtsabhängige Vererbung. Zusätzlich wird die Beteiligung des SLC3A1-Gens durch den Buchstaben A und die des SLC7A9-Gens durch den Buchstaben B angezeigt. Ist kein Buchstabe angehängt, ist die genetische Basis unbekannt
2015
2016
Hesse et al
Die Cystinurie vom Typ III tritt ausschließ lich bei unkastrierten Rüden auf
Hilton et al
Die Cystinurie ist eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung, die bei Hunden und Katzen auftritt
2017
2021
Breu et al
Zahlreiche Untersuchun gen konnten Rassepräsdispositionen für die Bildung von Cystinsteine nachweisen
Breu et al
Im Median treten Cystinsteine mit etwa 5 Jahren auf (Breu et al 2021, Hesse et al 2016, Hoppe und Denne- berg 2001, Osborne et al 1999 a, 1999b).
2021
2021
Breu et al
betrug der Anteil von Cystinsteinen an der Gesamtsteinzahl in Deutschland 15,2%, wobei geschlechts-, alters- und rasse-spezifische Unterschiede beobachtet wurden: Bei intakten Rüden betrug der Anteil 36,7%, bei kastrierten Rüden 10,5%, bei intakten Hündinnen 1% und kastrierten Hündinnen 0,7%. Diese Geschlechtsprädisposition beschreiben auch Hesse et al (2016), Low et al (2010), Lulich et al (2013), Osborne et al (1999a, 1999b), Rogers et al (2011), Sosnar et al (2005), Vrabelova et al (2011) sowie Wallerström et al (1992).