Irish Terrier Cystinurie Forschung – Erkenntnisse von Prof. Palacín
Irish Terrier Cystinurie Forschung – Erkenntnisse von Prof. Palacín
Die Irish Terrier Cystinurie Forschung liefert wertvolle Erkenntnisse über die genetischen Ursachen dieser seltenen Erkrankung. Prof. Palacín in Barcelona konnte neue Zusammenhänge bei den Aminosäuretransportern in den Nieren aufzeigen. Diese Forschung ist für Züchter, Tierärzte und Hundebesitzer entscheidend, um betroffene Tiere besser zu verstehen und optimal zu betreuen.
Hintergrund der Studie
Prof. Palacín identifizierte den bisher unbekannten Transporter AGT1, der zusammen mit rBAT/SLC3A1 die Rückresorption von Cystin in den Nieren unterstützt. Störungen in diesem System verursachen die Ansammlung von Cystin im Urin. Diese Erkenntnis ergänzt frühere Forschungsergebnisse von Dr. Merschbrock und anderen Wissenschaftlern.
Cystinurie ist eine vererbte Stoffwechselstörung, die beim Irish Terrier häufig zu Blasensteinen führt. Mutationen in diesen Transportern verursachen die Erkrankung.
Methode und Ergebnisse
Mittels Co-Immunpräzipitation und Massenspektrometrie konnte AGT1 als zweiter Partner von rBAT nachgewiesen werden. In Laborversuchen zeigte sich, dass AGT1 Cystin, Aspartat und Glutamat transportiert.
Die Studie zeigt, dass AGT1 im S3-Segment der Nierenkanälchen lokalisiert ist und eng mit dem EAAC1-Transporter zusammenarbeitet.
Die Entdeckung des AGT1-Transporters trägt wesentlich zur Irish Terrier Cystinurie Forschung bei und erklärt bisher unerklärte Aspekte der Erkrankung.
Die Transporterproteine sind mit dafür verantwortlich, dass ein Protein-Komplex (b0,+AT/SLC7A9 mit rBAT/SLC3A1) eine Schlüsselrolle spielt. Doch hier zeigte sich eine Lücke: In bestimmten Abschnitten der Niere (S3-Segment) war rBAT stark vertreten – aber ohne seinen bekannten Partner.
Die Ergebnisse v der Studie erdeutlichen, dass AGT1 im S3-Segment der Nierenkanälchen lokalisiert ist und in engem funktionellen Zusammenhang mit dem EAAC1-Transporter steht.
Dies erklärt, warum bisherige Modelle die vollständige Pathophysiologie der Cystinurie beim Irish Terrier nicht vollständig abbilden konnten.
Die Entdeckung des AGT1-Transporters trägt wesentlich zur Irish Terrier Cystinurie Forschung bei und zeigt, wie die Nierenfunktion bei betroffenen Hunden beeinflusst wird.“
Weitere Details finden interessierte Leser in der Originalpublikation von Palacín et al. (2016): PNAS-Link
Neue Erkenntnisse aus Barcelona
Die Arbeitsgruppe um Prof. Palacín konnte 2016 nachweisen, dass es einen weiteren Partner gibt: AGT1/SLC7A13.
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AGT1 bildet zusammen mit rBAT einen neuen Transporter.
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Dieser Mechanismus erklärt, wie Cystin auch in den späten Abschnitten der Niere aufgenommen wird.
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Fehler in diesem System können ebenfalls zu Cystinurie führen.
Damit ist klar: Die Krankheit ist komplexer als bisher gedacht.
Bedeutung für Züchter und Tierärzte
Diese Erkenntnisse unterstützen die Vermutung von Dr. Merschbrock, dass die Erkrankung beim Irish Terrier noch komplexer ist als bisher angenommen. Es handelt sich nicht nur um einen einfachen Gendefekt, sondern wahrscheinlich um ein Transportproblem mehrerer Eiweiße, die zusammenwirken.
Ausblick
Die Ergebnisse aus Barcelona eröffnen neue Wege, um die genetischen Ursachen der Cystinurie beim Hund besser zu verstehen. Auch mögliche Therapieansätze wie medikamentöse Eingriffe oder gezielte Zuchtprogramme könnten davon profitieren
Originalquelle:
Palacín M. et al. (2016): Novel cystine transporter in renal proximal tubule identified as a missing partner of cystinuria-related plasma membrane protein rBAT/SLC3A1.
Publikation bei PNAS ansehen.
Weitere Informationen findet sich in der Originalstudie bei PNAS: “Novel cystine transporter in renal proximal tubule identified as a missing partner …”.
(Link: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.1519959113)