Cystinurie beim Hund – Ursachen, Symptome und Therapie
Was ist Cystinurie?
Cystinurie ist eine genetische Stoffwechselstörung beim Hund, bei der bestimmte Aminosäuren (Cystin, Ornithin, Lysin und Arginin – zusammen oft als COLA bezeichnet) nicht korrekt über die Nieren rückresorbiert werden. Dadurch gelangt zu viel Cystin in den Urin. Da Cystin schlecht wasserlöslich ist, kommt es leicht zu Kristallbildung und Blasensteinen (Cystinsteinen).
Die Erkrankung tritt bei verschiedenen Hunderassen auf, besonders häufig aber beim Irish Terrier.
Ursachen der Cystinurie
Die Cystinurie wird durch einen erblichen Gendefekt verursacht. Bestimmte Transportproteine in den Nieren funktionieren nicht richtig, sodass die Rückresorption der Aminosäuren gestört ist. Dadurch kommt es zu einer Anreicherung von Cystin im Urin.
Wichtige Fakten:
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Vererbbar (genetische Mutation)
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Betrifft Rüden häufiger als Hündinnen (geschlechtsbezogene Typen möglich)
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Forschung geht von verschiedenen Typen (I–III) aus
Symptome bei Hunden
Die Symptome einer Cystinurie beim Hund hängen stark von der Größe und Anzahl der gebildeten Steine ab. Typische Anzeichen sind:
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Schwierigkeiten beim Urinieren (Strangurie)
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Häufiges Absetzen kleiner Urinmengen
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Blut im Urin (Hämaturie)
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Schmerzen im Bauch- oder Nierenbereich
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Kompletter Harnverhalt bei Verlegung der Harnröhre (Notfall!)
Diagnose und Untersuchung
Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Verfahren:
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Urinuntersuchung: Nachweis von Cystinkristallen
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Blutuntersuchung: Ausschluss anderer Ursachen
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Bildgebung (Ultraschall, Röntgen, CT): Darstellung von Steinen in Blase oder Niere
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Genetische Tests: wichtig bei Zuchthunden, besonders beim Irish Terrier
Behandlung und Therapieansätze
Die Therapie hängt von der Schwere der Erkrankung ab:
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Steinentfernung
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chirurgisch oder minimal-invasiv (z. B. Laser-Lithotripsie)
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Medikamentöse Therapie
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spezielle Wirkstoffe, die die Cystin-Löslichkeit erhöhen
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Diätmanagement
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spezielle Futter, die den Harn alkalischer machen
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Reduktion bestimmter Proteine
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viel Flüssigkeit zur Verdünnung des Urins
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Kontrolluntersuchungen
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regelmäßige Nachsorge ist notwendig
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Cystinurie beim Irish Terrier
Der Irish Terrier ist besonders von Cystinurie betroffen. Durch genetische Forschung (u. a. Prof. Giger, USA) weiß man, dass es geschlechtsbezogene Unterschiede gibt und verschiedene Typen der Erkrankung existieren.
Für Züchter ist ein Gentest unerlässlich, um die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Für Hundebesitzer ist wichtig: regelmäßige Vorsorge und frühzeitige Diagnose können Komplikationen verhindern.
Forschung und aktuelle Erkenntnisse
Internationale Forschergruppen arbeiten intensiv an der Aufklärung der genetischen Hintergründe. Ziel ist es, durch Gentests, gezielte Zuchtstrategien und neue Therapien die Häufigkeit und Schwere der Erkrankung zu reduzieren.
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