Therapie

Ziel einer jeden Therapie ist

• eine Kristallbildung zu erkennen
• Kristalle aufzulösen
• Steinbildung zu vermeiden
• und die Folgen der Steinbildung zu beseitigen

Der Rüde hat bereits Cystinkristalle- und oder Steine

• hier ist zu beachten, dass es sehr sehr schnell zu lebensbedrohlichen Notfallsituationen kommen kann
• Die Kristalle oder Steine die bereits die Urethra (Harnröhre) passieren können, sollten nicht chirurgisch durch medikamentöse Auflösung (Retrograde Hydropulsion oder andere Verfahren) entfernt werden (Lulich et al 2016)
• Steine die zu groß sind um die Harnröhre zu passieren, sollten durch medikamentöse Auflösung, Laserlithotripsie (Chirurgisch mit Eröffnung der Bauchdecke und Harnblase entfernt). Die Laserlithotripsie erfordert einen hohen apparativen und sicherheitstechnischen Aufwand oder durch perkutante Cystolithomie anstelle einer Cystotomie entfernt werden
• die Steine befinden sich bereits in der Harnröhre. Nun könnte man versuchen die Steine mit Hilfe der retrograden Hypdropulsion in die Blase zurück zu verlagern (Giger et al 2015 und Lulich et al 2016) . Von dort könnte man sie dann minimalinversiv entfernen, nachdem sie mit Laser oder Lithotripsie zertrümmert wurden (Giger et al 2015)

Durch einen der oben genannten chirurgischen Eingriffe, könnten dann (wenn es tatsächlich rechtzeitig erkannt wurde, vom Halter und Tierarzt) Cystinsteine- und Kristalle, entfernt werden.

Aufgrund der nun 20jährigen Erfahrung empfehle ich jedem, der mich um Rat fragt, die sofortige, gleichzeitige Kastration.

Somit erspart man dem Rüden, nach einer solche schweren Operation eine weitere Operation.

Bitte teilen Sie dem Operateur vor der Op mit, dass alle Harnableitende Organe per Ultraschall geschallt werden. Sehr oft wurde kleine kristalle im Unterbauch, dem Harnleiter usw. übersehen. Und es musste noch einmal operiert werden.

Der betroffene Rüde muss ausreichend mit starken Antibiotika behandelt werden. So ein Eingriff ist hoch infektiös.

Die Antibiotikagabe muss bereits vor und während und nach der Operation, per Infusion gewährleistet sein. Nicht selten überlebt der Rüde die Operation, um dann an einer nicht mehr zu stoppenden Infektion zu sterben.

• Lassen sie sich ausreichend Antiotika mitgeben.
• Halten sie alle Kontrolltermine ein,
• kontrollieren sie die Temperatur und die Vitalfunktionen.
• Machen sie diese Operation, außer in ganz dringenden Norfällen nicht am Nachmittag oder ab Donnerstag. Gewährleisten sie, dass immer ein Arzt erreichbar ist.

Die Tierkliniken und da sollten sie hingehen zur Operation, überwachen den Rüden meist eine Nacht. Auch wenn ich absolut dafür bin, das der Hund zu Hause besser aufgehoben ist. In diesem Fall wäre ich für die Überwachung in der Klinik für eine Nacht.